Wenn innerhalb eines verhaltenstherapeutisch orientierten Gesamtbehandlungsplans das gemeinsame Hören oder Produzieren von Musik oder das Sprechen über Musik eine besondere Rolle bei der Erreichung bestimmter Therapieziele einnehmen, kann diese Form der Psychotherapie als musikgestützte Verhaltenstherapie bezeichnet werden.

Ähnlich wie in der Neurologie, der Heilpädagogik, der Logopädie und anderen Heilverfahren können durch die zusätzliche Verwendung von musikgestützten Ansätzen bewährte und effiziente Therapiemethoden der Verhaltenstherapie in ihrer Wirksamkeit verstärkt werden oder deren Zugänglichkeit für bestimmte Patienten erleichtert werden.

Im Unterschied zur Musiktherapie ist musikgestützte Verhaltenstherapie kein eigenständiges kreativtherapeutisches Verfahren, sondern basiert als einzelne Technik vollständig auf den Wirkmechanismen kognitiv-behavioraler Psychotherapie. Die Musik stellt dabei also immer nur eine Variable im möglichst umfassenden verhaltensanalytischen Genesemodells zu einem individuellen Fall dar.