„Entmystifizieren“ von Beziehungen: Explizites Analysieren der Gesetzmäßigkeiten einer Beziehung.

  • Ziele:
    • Grundlegende bzw. „niederschwellige“ Bewusstmachung von Beziehungsschemata
    • Verstärkung von Hypothesenbildung über zwischenmenschliche Prozesse und Perspektivübernahmen
    • Konkrete Ansätze für mögliche Änderungen von Beziehungsschemata
    • auch Klärung im Hinblick auf Trennungen oder Beziehungsbeendigungen

 

  • Anwendungsbereiche:
    • Patienten, die überwiegend externale Attributionsmuster für ihre Probleme haben
    • Patienten (und Therapeuten) mit geringer Zugänglichkeit für komplexe beziehungsfokussierte psychotherapeutische Systematiken
    • Patienten, bei denen Angehörigengespräche/Paartherapie etc. nicht indiziert sind

 

  • Durchführung:
    • Einzel- oder Gruppensetting
    • Einleitung mithilfe einer provokativen Metapher
    • Erläuterung der Parallele zwischen interpersonellen „Grundannahmen“ und „Vertragsbedingungen“
    • Erarbeitung des (vermuteten) laufenden Beziehungsvertrags aus Sicht der Bezugsperson [im Sinne einer Übung des Perspektivwechsels]
    • Erarbeitung des laufenden Beziehungsvertrags aus Sicht des Patienten [im Sinne einer Klärung der Einstellungen und Bewertungen im Hinblick auf diese spezielle oder auch andere, allgemeine Beziehungen]
    • Erarbeitung eines neuen Wunschvertrages aus Sicht des Patienten [im Sinne einer Bedürfnisklärung]
    • Anpassung eines neuen Vertragsteils aus Sicht der Bezugsperson [im Sinne eines sozialen Kompetenztrainings]
  • Wirkmechanismen

Neben den nachweislich wirksamen, in diese Technik integrierten verhaltenstherapeutischen Elementen ist die implizite Erfahrung die, dass konflikthafte Beziehungen durchaus logisch nachvollziehbaren Abläufen folgen können und hierdurch auch Interventionsmöglichkeiten erwachsen. Wiederum ist also nicht unbedingt das Hauptziel dieser Technik, dass der Patient am Ende genau zu wissen glaubt, was in welchen Situationen genau interaktionell „passiert“, sondern die grundlegende Botschaft ist zunächst die basalere Information, dass interaktionelles Verhalten zwar komplex, aber nicht unnachvollziehbar ist.