Beziehungsfokussierte oder interaktionelle Verhaltenstherapie ist kein eigenständiges therapeutisches Verfahren, sondern

  • eine Sammlung praktisch (aber nicht quantitativ-empirisch) erprobter, vereinfachter Interventionsformen für den therapeutischen oder beraterischen Umgang in Settings mit geringen Stundenkontingenten, begrenzten Sitzungsdauern, geringer Frequenz, sehr wechselhafter Therapiemotivation seitens der Patienten, wie z. B. Psychiatrie, Beratungsstellen, etc…
  • Interventionen zumeist mit Metaphern anstelle von langwieriger Psychoedukation oder Erläuterung komplexer Genesemodelle

auf der theoretischen Basis verschiedener theoretischer Konzeptionen.

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Die Erarbeitung übergreifender Kriterien beziehungsfokussierter Techniken

Aufgrund der Beobachtung der methoden- oder technikbezogenen separatistischen Tendenzen ergab sich mein Versuch der Entwicklung einer plausiblen und praktisch bei schwer gestörten Patienten anwendbaren, nicht aber empirisch überprüften Meta-Theorie, die als Basis dienen kann, beziehungsfokussierende verhaltenstherapeutische Techniken im Sinne einer transdiagnostischen modularen Psychotherapie zielführend einzusetzen.

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Es handelt sich bei den im Folgenden präsentierten beziehungsfokussierten Techniken um Beispiele, wie man einzelne Elemente der oben aufgeführten Verfahren der 2. und 3. verhaltenstherapeutischen Wellen praktisch anwenden kann. Sie sind in dieser Form zwar klinisch, aber nicht quantitativ-empirisch erprobte Interventionsformen.

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Der therapeutischen Vorgehensweise entsprechend ist auch das Training zur Anwendung beziehungsfokussierter Techniken modular aufgebaut und hat das Ziel, implizit und explizit die interpersonelle Sensitivität der Teilnehmer zu schulen, das Verständnis für eigene Übertragungsdispositionen zu verbessern und verfahrensübergreifende, d. h. verhaltenstherapeutische und psychodynamisch-analytische Theorieinhalte zu vermitteln.

Das Training ist praktisch bewährt und erfolgreich evaluiert als zweitägiges Seminar im Rahmen der Verhaltenstherapieausbildung im dgvt-Ausbildungszentrum Rostock; sowohl in Form einer Präsenz- als auch als einer Online-Veranstaltung.

Rudolf, G. (2010). Psychodynamische Psychotherapie: Die Arbeit an Konflikt, Struktur und Trauma. Stuttgart: Klett-Cotta.

Sack, M. (2019). Individualisierte Psychotherapie. Ein methodenübergreifendes Behandlungskonzept. Stuttgart: Klett-Cotta.

Stavemann (2010): Einführung in die KVT: Die Therapie emotionaler Turbulenzen. 4., vollständig neu bearbeitete Auflage. Weinheim: Beltz.